Der eigene Nachwuchs – ein Geschenk, das für uns das Wichtigste auf der Welt sein kann. Ein Schatz, den wir gut behüten und für den wir immer sorgen. Gerade weil uns unser Baby am Herzen liegt, suchen viele Mütter um Rat, wenn es dem eigenen Kind schlecht geht, weil es für sie höchste Priorität hat, dass ihr Kind wohlbehütet und gesund ist. Trotzdem oder gerade deshalb suchen sie oft Lösungen, bei denen sie nicht auf Medikamente angewiesen sind, gleichzeitig wollen sie ihrem Schössling aber natürlich helfen. Eine adäquate Lösung für vielerlei Beschwerden eines Babys oder Kleinkinds können verschiedene Tees sein. Besonders wohltuend und schonend ist der Kamillentee, durch seine besondere Zusammensetzung von Inhaltsstoffen. Auch zur Beruhigung eignet sich Kamillentee gut, wenn man als Mutter auch mal eine Auszeit benötigt! Dafür kannst du unseren Keep Calm Tee mit Kamille ausprobieren und dir eine Pause gönnen.
Die Kamille und ihre wohltuende Kraft
Kamille ist eine der bekanntesten Arzneipflanzen in Europa. Schon seit Jahrhunderten wird die Kamille als Arznei- und Hausmittel verwendet, indem sie bei Bauchschmerzen, teilweise zur äußeren Verwendung oder sogar als Erkältungstee eingesetzt wird. Kamille wird heutzutage nur noch selten in der Natur gefunden und ist heimisch in ganz Europa. Kamille kannst du vor allem an dem für sie typischen Duft erkennen.
Der Kamillentee, der eines der bekanntesten Produkte der Kamille ist, ist besonders gut geeignet gegen Bauchschmerzen oder andere Beschwerden, da er zusätzlich zur erholsamen Wirkung auch noch wohlig warm ist, was dem Bauch bekanntlich guttut. Die positive Wirkung der Kamille entstammt von ihren belebenden Inhaltsstoffen, darunter ätherische Öle und Flavonoide. Diese hemmen im Körper Entzündungen, kämpfen gegen Bakterien an und lösen Krämpfe.
Warum Kamillentee für Babys?
Kamille ist eine Arzneipflanze – so viel wissen wir jetzt schon. Aber ist Kamillentee so sanft, dass man ihn auch bei Babys einsetzen kann? Tatsächlich ist der Tee der Kamillenblüte eine der schonendsten Geheimwaffen, wenn es um Beschwerden bei Babys oder Kleinkindern geht. Leidet dein Kind an Magenschmerzen, Krämpfen oder Blähungen, kann Kamille manchmal die Medizin ersetzen und deinem Kind trotzdem Schmerzen ersparen. So greifst du auf komplett pflanzliche Mittel zurück, die keinen Schaden anrichten. Auch bei Fieber, Husten oder Halsschmerzen kann Kamillentee ein echter Retter sein!
Ein weiterer Schmerzpunkt, bei dem die kraftvolle Kamille helfen kann, ist das Zahnen der Babys. Wenn dein Baby zahnt, können sanfte Kräutertees als Zahnungshilfen zum Einsatz kommen. Ein in Fenchel- oder Kamillentee getauchtes Stofftaschentuch (auch Molton- oder Mulltücher und Waschlappen sind möglich) zum Draufbeißen schafft oft Abhilfe. Diese sollte man nur oft genug wechseln, damit sich keine Keime ablagern!
Die schmerzenden Stellen kann man auch, falls es dem Kind gefällt, mit einer Tinktur aus Salbei oder Kamille massieren. Diese stellst du aus zwei Teelöffeln der Pflanze und 150 ml kochendem Wasser her. Ähnliches ist ebenso in der Apotheke erhältlich. Oder du lässt dein Kind ein wenig mit Kamillentee gurgeln, was jedoch erst ab einem bestimmten Alter geht.
Auf was sollte man achten bei Tee für Kinder und Babys?
Tee ist zwar äußerst beruhigend und angenehm, trotzdem ist der Zaubertrank nicht für jede Lebenslage geeignet! Um auch auf der sicheren Seite zu sein solltest du ein paar Sachen beachten.
Ungeeignete Tees für Babys
Kamillentee enthält, im Gegensatz zu manch anderem Tee, kein Koffein oder andere reizende Stoffe. Auf keinem Fall sollte man Babys koffeinhaltigen Tee verabreichen, da sich dies negativ auf die Gesundheit auswirken könnte. Also Finger weg von Schwarztee und Grüntee!
Auch auf Pfefferminztee sollte verzichtet werden, da er bei Babys die Magenschleimhäute reizen kann. Bei Erwachsenen und älteren Kindern kann der Tee wahre Wunder bei Erkältungen helfen, jedoch reizt das, bei Erwachsenen unterstützende, enthaltene Menthol den Magen des Babys.
Ein weiterer Punkt im Tee 1x1 für Babys ist der Zucker. Teesorten sollten bei Verabreichung an dein Baby kein Zucker enthalten und ebenso sollte kein Zucker zum Tee hinzugefügt werden. Auch bei den wenigen Zähnen kann der Zucker schon Zähne angreifen und ist in jungem Alter nicht gut für das Baby.
Zu guter Letzt solltest du unbedingt auf synthetische Aromen achten, die häufig in einigen Tees enthalten sind. Darunter Aromen, wie Vanille, Apfel oder Himbeere, die das Kind nicht unbedingt braucht.
Alter und Nahrung
Eine weitere Sache die du beachten solltest, ist das Alter deines Kindes. Deinem Nachwuchs sollte Kamillentee oder jeglicher anderer Tee nicht vor dem siebten Lebensmonat verabreicht werden. Solange du stillst, benötigt dein Baby nämlich keine zusätzliche Flüssigkeit – das gilt sowohl für Wasser als auch für Tee. Denn in der Muttermilch liegt der Wasseranteil bei etwa 90 Prozent. Bekommt dein Kind Pre-Nahrung, sind weitere Getränke ebenfalls noch nicht notwendig. Wird mit dem Füttern von Brei begonnen, solltest du zu jeder Mahlzeit allerdings auch ein Fläschchen reichen – mit Wasser oder ungesüßtem Tee. Das ist meistens so ab dem siebten Lebensmonat der Fall. Hier kann dann auch Kamillentee verwendet werden.
Arten und Menge des Kamillentees
Wie schon erwähnt ist Kamille eine Arzneipflanze. Dadurch hat sie stärkere Wirkungen als andere pflanzliche Tees und sollte einem Kind nicht zu oft verabreicht werden. Regelmäßiges Trinken von Kamillentee ist nicht vorteilhaft, dieser sollte nur zum Lindern von Beschwerden genutzt werden.
Bei Kamillentee solltest du auf Fairtrade und Bio Anbau achten, damit dein Kind auch die guten Inhaltsstoffe der echten Kamille bekommt, herkömmliche Discounter-Tees können da kaum mithalten. Andere verwandte Arten haben übrigens keinen gesundheitlichen Effekt, deswegen sollte man immer auf echte Kamille zurückgreifen. Für die Inhaltsstoffe solltest du den Tee auch lang genug ziehen lassen und natürlich gut abkühlen lassen.
Wie viel Tee dürfen Babys trinken?
Zu beachten ist, dass Tee den Magen deines Babys füllt und so dazu führen kann, dass es weniger Milch trinkt. Um vor einer Unterversorgung von Nährstoffen zu schützen, sollte das Babys deshalb nicht zu viel Tee trinken. Eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr neben dem Stillen ist auch, wie gesagt nicht nötig. Doch nicht jedes Baby verweigert Milch nach einer guten Portion Tee, deshalb muss man hier ausprobieren, wie es für das eigene Kind am besten passt oder einfach den richtigen Zeitpunkt oder die richtige Menge finden. Gerade bei erholsamen Tees, wie Kamillentee, sollte aber auf eine gewisse Einhaltung der Menge geachtet werden.
Kamillentees bei Schwangeren und Stillenden
Die Dosierung des Tees spielt eine große Rolle. Aber über die Frage, wie viel Tee Schwangere oder stillende Mütter trinken dürfen, scheiden sich die Geister. Empfehlungen reichen hier von 250 ml pro Tag über 1 Liter bis hin zu uneingeschränktem Teekonsum. Immer wieder findet sich die Angabe „in Maßen“.
Wenn du wirklich sichergehen möchtest, solltest du die Dosierung individuell mit deiner Hebamme, dem Kinderarzt oder einem Apotheker abstimmen. Wenn im Konsens ein Go gegeben wurde, kannst du ohne Probleme Tee zu dir nehmen. Denn Kamillentee ist ein echter Star, wenn es um Erholung geht, gerade bei den unangenehmen Schwangerschaftsbeschwerden Übelkeit und Unwohlsein kann er sanft helfen. Ohne Zucker und Süßstoff ist er, in Maßen verzehrt, ein kalorienarmer Durstlöscher. Aber auch Fencheltee kann unbesorgt getrunken werden. Gerade bei Magen-Darm-Beschwerden hat er eine positive Wirkung.
Auch oder gerade beim Stillen kann man Fenchel- und Kamillentee trinken. Die Wirkstoffe werden durch das Stillen an das Baby weitergegeben. Und einen weiteren angenehmen Effekt hat Fenchel außerdem: Er wirkt milchfördernd und wird deshalb auch als Still-Tee empfohlen.
Andere Teesorten, die für Babys geeignet sind
Natürlich kannst du deinem Baby auch ein wenig Abwechslung gönnen und auf andere Teesorten als Kamillentee zurückgreifen.
Beispielsweise ist ungesüßter Früchtetee ein beliebter Tee für Kinder ab dem siebten Monat. Jedoch enthalten Sorten wie Hagebuttentee oder Hibiskustee Säure und werden von manchen Babys nicht gut vertragen oder gemocht. Probiere dann lieber mildere Varianten aus.
Auch Rooibostee ist trotz zuckerloser Inhaltsstoffe süßlich im Geschmack, mild, koffeinfrei und eignet sich daher gut für Kinder.
Viele Kräutertee-Sorten wie Fencheltee, Kümmeltee, Anistee, Melissentee oder Salbeitee sind für Säuglinge und Babys geeignet. Da sie meist auch unterstützende Stoffe gegen körperliche Beschwerden enthalten, sollten sie ihn nur bei Bedarf und nicht jeden Tag trinken.
Weitere Tipps für Babys mit Bauchschmerzen
Falls auch ein beruhigender Kamillentee nichts helfen sollte, gibt es noch einige Hausmittel, die du probieren könntest, damit es deinem Baby bei Bauchbeschwerden besser geht.
Zum einen kannst du ein paar leichte Übungen probieren, dafür solltest du aber stets vorsichtig sein. Ein Beispiel einer Übung, die du machen könntest, ist eine Bauchmassage beim Baby. Dafür streichst du sanft im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel des Babys, das entspannt den Bauch und wirkt krampflösend. Ein weiterer Tipp ist das langsame Hochschieben der Beine Richtung Oberkörper. Dabei unterstützt du dein Baby bei möglichen Blähungen und dein Kind kann quasi „Luft ablassen“. Das könnte am Anfang etwas ungewohnt, vielleicht sogar witzig sein, aber ein bisschen Spaß darf immer sein. Eine letzte Übung, die du probieren kannst, ist der Fliegergriff: Das Baby liegt bäuchlings auf Ihrem Unterarm und die Hand greift einen Oberschenkel, der Kopf des Babys zeigt Richtung Ellenbogenbeuge.
Was auch helfen kann ist Wärme. Eine warme Auflage oder ein warmes Bad können Wunder bewirken! Auch ein Kirschkernkissen oder eine kleine Wärmflasche können auf dem Bauch helfen. Zusätzlich wärmend sind eben auch Tees, die Babys somit bedenkenlos verabreicht werden können. Unter Betrachtung aller Gesichtspunkte ist Kamillentee ein echt kräftiger Mitstreiter, wenn es um Babybeschwerden geht.