Woher kommt die Teepflanze?
Manche Pflanzen sind wahre Wunder der Natur, was man aus ihnen alles machen kann ist der Hammer! So auch aus der camellia sinesis, oder auch besser bekannt als Teepflanze. Aus der Gattung der Kamelien stammend, liebt die Teepflanze tropisches Klima und findet sich so in großen Teilen Asiens bis hin zum nordöstlichen Indien in den klassischen Teeregionen. Hier sind es vor allem wasserreiche, feuchtere Regionen, in denen die camellia sinensis am besten wächst. Doch auch in kühleren Höhenlagen kann sich die Teepflanze wohl fühlen und gut gedeihen. So entstehen je nach Standort und Anbauregion die unterschiedlichsten Teesorten, was die große Vielfalt von Tee erklärt. In Teegärten oder Teeplantagen wächst die Teepflanze camellia sinensis etwa bis zu einer Erntehöhe von 1,50m, bevor der Teestrauch wieder in Form geschnitten wird. In freier Natur kann die Teepflanze sich jedoch auch zu einem stattlichen Baum entwickeln.
Was Viele nicht wissen – die „klassischen“ Teesorten, wie schwarzer Tee, weißer Tee und grüner Tee stammen alle von dieser einen Wunderpflanze! Die Geschmacksunterschiede dieser Teesorten entstehen durch verschiedene Anbau- und Verarbeitungsmethoden der Teepflanze und ihrer Blätter. Das nennen wir mal Vielfalt!
Schwarzer Tee
Eine der Teesorten, die aus der Teepflanze gewonnen wird, ist der schwarze Tee. Er wird durch vollständige Fermentierung hergestellt. Der Begriff der Fermentierung ist hier eigentlich nicht ganz richtig, doch durch Tradition bleibt dem Tee-Herstellungsprozess die Bezeichnung erhalten. Denn tatsächlich ist es so, dass wie bei einem natürlichen Gärungsprozess der Einfluss von Sauerstoff auf den Zellsaft der Teeblätter eine Oxidation bewirkt, die Blätter welken also. Die Stoffe des Teeblattes verändern sich, es verliert die grüne Farbe und wird dunkler. Das Blatt schmeckt jetzt ausdrucksstark und kräftiger.
Wer es genau wissen will:
Bei der Herstellung von Schwarzem Tee werden die Blätter gerollt. Dadurch brechen die Zellwände auf und Sauerstoffmoleküle aus der Luft können sich an die Enzyme der Zellsäfte binden. So entsteht ein natürlicher Gärungsprozess und die ursprünglich grünen Teeblätter wandeln sich zu Schwarzem Tee. Danach wird der Tee bei etwa 85 Grad getrocknet. Zuletzt sind nur noch etwa sechs Prozent seiner Feuchtigkeit erhalten und die Verwandlung ist vollkommen. Nach der Prozedur schmeckt der Tee kräftiger und es sind ätherische Öle entstanden, die für einen ganz anderen Geschmack sorgen.
Grüner Tee
Bei der Herstellung von grünem Tee wird die Fermentierung komplett verhindert. Die frisch gepflückten Blätter der Teepflanze werden direkt großer Hitze ausgesetzt, damit die in den Blättern vorhandenen Enzyme nicht oxidieren können. Stattdessen lässt man diese verdampfen. Die japanische Methode beruht darauf, dass die Teeblätter gleich nach der Ernte minutenlang mit heißem Dampf in Trommeln behandelt werden. In China ist eher das Erhitzen in großen gusseisernen Pfannen bei fast 300 Grad üblich. Jede Methode verhindert gleichwertig die Fermentierung, wodurch die Blätter schön grün bleiben. Einzigartigen Grüntee gibt es übrigens auch bei Cupper! Der Glorious Green mit Limette, Ingwer und natürlichen Aromen verzaubert das Gemüt und ist würzig-erfrischend.
Weißer Tee
Ursprünglich aus dem fernen China stammend, ist der weiße Tee auch eine Sorte der klassischen Teepflanze. Er wird in einem Prozess ähnlich dem grünen Tee hergestellt. Der weiße Tee wird ebenso kurz nach der Ernte gewelkt und getrocknet, jedoch im Gegensatz zu grünem Tee weder erhitzt noch wie schwarzer Tee fermentiert.
Oolong Tee
Eine weitere Teesorte, die aus der Teepflanze hergestellt wird, ist der Oolong Tee, oder auch traditionell „Schwarzer-Drachen-Tee“ genannt. Seine Oxidationsstufe liegt zwischen grünem und schwarzem Tee. Für die Herstellung von Oolong Tee müssen die von Hand gepflückten Blätter zunächst unter freiem Himmel in der Sonne welken. Anschließend werden sie in einem Raum zum Ruhen gelagert, bevor dann die eigentliche Oxidation der Blätter beginnt. Die Blätter werden immer wieder leicht gerieben und geschüttelt, sodass der austretende Saft mit dem Sauerstoff der Luft reagiert. Die Blätter werden aber nicht so lange oxidiert wie bei der Herstellung von schwarzem Tee. Im klassischen Handwerk werden die Blätter, um die Oxidation zu stoppen, in Eisenpfannen erhitzt. Je nach Oxidationsdauer tendiert der Oolong geschmacklich mehr zum Grün- oder Schwarztee.
Matcha Tee
Auch der trendige Matcha Tee stammt von der Teepflanze camellia sinensis. Die Herstellung des Matcha Tees kommt am nächsten an die des Grüntees heran. Der Unterschied der beiden fängt jedoch schon bei der Ernte an, denn die Sträucher bzw. Blätter der Teepflanze werden schon bei der Züchtung mit Bambusmatten oder Netzen überspannt, um sie zu beschatten. Dadurch soll mehr Chlorophyll, Teein und Theanin in den Blättern entstehen, diese Stoffe sorgen für leuchtend grüne Farbe und einzigartigen Geschmack. Nach der Ernte werden die Blätter mit Wasserdampf behandelt, getrocknet und im Gegensatz zu herkömmlichen Teesorten fein gemahlen. In der Zubereitung wird das gemahlene Pulver lose als Aufguss verwendet, die konkrete Zubereitung ist eine Art Mini-Zeremonie, für die es sogar eigenes Geschirr gibt:
1-2 Löffel Pulver werden in eine Tasse gegeben, dann wird ein wenig kaltes Wasser hinzugefügt und verrührt. Für den nächsten Schritt wird ein spezieller Bambusbesen benötigt. Dieser sorgt nämlich dafür, dass die Masse nicht klumpig wird, wenn das Pulver mit heißem Wasser übergossen wird. Nun also das heiße Wasser, das nicht mehr kocht, dazugeben und das Ganze glattrühren. Das Wasser sollte nur etwa 70-80 Grad haben, damit du alle Inhaltsstoffe erhältst.
Unterschiede der verschiedenen Sorten der Teepflanze
Stoffe und Wirkungen
Jede der klassischen Teesorten, aus der camellia sinensis stammend, enthält Koffein. Als regelrechter Wachmacher gilt der Matcha Tee mit einem sehr hohen Koffein-Gehalt. Gleich danach kommt der schwarze Tee, dann der Oolong, dann grüner und weißer Tee. Zum Vergleich: Eine Tasse Filterkaffee enthält ca. 100mg Koffein, während 2g Matcha-Pulver ca. 64mg enthalten. Also echt ein starker Konkurrent! Neben Koffein enthalten die Blätter der Teepflanze camellia sinensis unter anderem auch natürliche Pflanzenstoffe wie Polyphenole, die laut Untersuchungen antioxidativ, und entzündungshemmend wirken können. Auch Aminosäuren, Vitamine und Mineralien, wichtige Stoffe für den gesamten Körper, sind in der Teepflanze enthalten. Kräutertees enthalten übrigens kein Koffein, da sie nicht von der Teepflanze stammen.
Geschmacksabgrenzungen
Geschmacklich kann man die Sorten auf jeden Fall abgrenzen und einordnen. Jedoch muss man beachten, dass jeder Teehersteller seine spezifische Anbau-, Ernte- und Verarbeitungsmethode hat, die zu leicht unterschiedlichen Nuancen führen kann.
Besonders unverfälscht aufgrund seiner nicht so umfangreichen Verarbeitung ist der weiße Tee. Er kommt direkt von der Teepflanze und ist ihr im Geschmack am ähnlichsten. Weißer Tee schmeckt sehr sanft und weich, er ist nicht so intensiv und hat, wie der Name schon sagt, eine ganz helle Farbe. Ein wunderbar lieblicher weißer Tee ist auch unser Cupper White Tea with Raspberry mit richtigen Himbeerstücken, natürlich wie alle Tees von Cupper 100% bio und fair.
Da grüner Tee auch nicht oxidiert wird, jedoch mit Wärme behandelt wird, sind seine Geschmacksaromen schon ziemlich anders. Seine Nuancen sind frisch und schmecken nach Aromen wie Gras, Heu, Gemüse und anderen grünen Pflanzen. Ein japanischer Begriff der den Geschmack beschreiben würde ist „umami“, was so viel wie herzhaft bedeutet. In China kann der Tee auch noch andere Aromen annehmen, wenn er, wie traditionell üblich, in Eisenpfannen leicht geröstet wird. Dadurch entstehen nussige Noten und Röstaromen.
Der Matcha Tee, der dem Grüntee am meisten ähnelt hat auch einen ähnlichen Geschmack wie dieser. Im Gegensatz zu diesem wird er aber bei Zubereitung zu einem schaumigen Getränk. Die Geschmacksnoten sind auch grasig, jedoch mit sahniger oder milchiger Note.
Der Tee, der jetzt noch zwischen dem Grün- und Schwarztee steht ist der Oolong Tee. Dieser Tee wird nicht vollständig oxidiert, jedoch ist es herstellerabhängig wie lange genau. Wenn er eher kurz oxidiert wird ähnelt er dem Grüntee, bei langer Oxidation dem Schwarztee. Er liegt also zwischen den beiden Geschmäckern.
Nun also zum komplett oxidierten Tee: dem schwarzen Tee. Bei Schwarztee gibt es einige verschiedene Sorten, der Englisch Breakfast schmeckt zum Beispiel sehr aromatisch, der Darjeeling ist der wohl feinste schwarze Tee und der Assam Tee ist sehr malzig. Wenn du einen aromatischen Tee ausprobieren möchtest, schau dir doch mal unseren Cupper English Breakfast Tee an und lass dich von ihm begeistern!
Tatsächlich ist also die Oxidation der wichtigste Unterschied der Teeverarbeitungen. Je kräftiger diese stattgefunden hat, desto kräftiger ist der Geschmack des Tees.
Verbreitung und Beliebtheit – eine kleine Geschichte der Teepflanze
Tee war in China schon vor Christus bekannt, jedoch war es damals noch ein sehr seltenes Getränk. Erst 700 Jahre nach Christus verbreitete sich die Teepflanze und ihr Getränk so weit in China, dass man es als Volksgetränk bezeichnete. Importiert wurde der Tee langsam nach Westen, bis er dann auch in Europa landete, zuvor wurde er in Russland von mongolischen Kriegern eingeführt und schließlich entdeckten die Seefahrernationen Holland und Großbritannien den Tee. In Großbritannien wurde der Tee zum echten Schatz, sie bauten den Tee im gesamten Land an und etablierten Anbau und Nutzung der Pflanze. Die Besteuerung des Tees 1773 löste in Boston mit der berühmten „teaparty“ sogar den Beginn der Unabhängigkeitsbewegung in den nordamerikanischen Kolonien aus. Die Einführung des Tees hatte einen riesigen Einfluss auf die Welt und veränderte viele Kulturen.
Heutzutage finden wir Teeanbau in den gesamten Tropen und Subtropen, wobei der Schwerpunkt der Produktion immer noch in Ost- und Südostasien liegt. Somit ist die Teepflanze wirklich eine interessante Pflanze, die einiges zu bieten hat!